WordPress 5.x ist auch weiterhin nicht jedermanns Liebling. Das liegt nicht nur am neuen Editor Gutenberg, der eine komplette Umstellung bei der Erstellung und Bearbeitung von Inhalten bedeutet. Es gibt auch noch mit bekannten Themes und Plugins Probleme.
Bei vielen WordPress-Nutzern bestehen obendrein Unsicherheiten bezüglich des strategisch richtigen Weges: Soll man weiter mit WordPress unterwegs sein oder auf ein anderes CMS setzen.
Ich habe diese Website auf ein neues CMS umgestellt: von WordPress auf ClassicPress.
In diesem Beitrag stelle ich Dir die WordPress-Alternative ClassicPress vor und diskutiere weitere Möglichkeiten, die ich für Business-Sites kleiner Unternehmer sehe.
Was ist das Problem am neuen WordPress?
WordPress in der Version 5.x ist nun schon einige Tage auf der Welt, doch auch weiterhin hören wir von Problemen. Diese Probleme betreffen den neuen Editor ebenso wie Plugins von bekannten Entwicklern, die nicht mit WordPress 5 kompatibel sind.
Auch bei Themes, gerade im Premium-Bereich, erleben wir noch Hänger und die Erfordernis von Nachbesserungen.
Für den Business-Bereich ist das Ganze eher unerfreulich, weil das große WordPress-Update Zeitaufwand und damit Kosten nach sich zieht.
Obendrein stellt sich die strategische Frage, ob WordPress noch der richtige Partner ist, denn dahinter steht eine Firma, die sich, wie im Falle von WordPress 5.0, nicht unbedingt an den Wünschen der WordPress-Gemeinschaft orientieren muss.
Klar, man kann auch einfach keine Updates machen und bei Version 4.9.x bleiben – aber angesichts der ohnehin schon vielen Hackerangriffe ist das für eine Business-Site sicherlich kein idealer Weg.
Solltest Du den neuen Gutenberg-Editor mal live sehen wollen, dann klicke hier.
ClassicPress – die WordPress-Alternative
Als klar wurde, wie das neue WordPress 5.0 sein würde, hat sich eine Gruppe von WordPress-Entwicklern entschlossen, eine Alternative zu WordPress zu schaffen, basierend auf dem damaligen WordPress 4.9. Man nennt so etwas „fork“ und dieser fork wurde ClassicPress genannt.
ClassicPress basiert also im Kern auf WordPress.
So wurde auf der einen Seite WordPress 5 vorangetrieben und auf der anderen Seite entstand der Entwicklungszweig ClassicPress.
ClassicPress ist zwar noch im Beta-Stadium (zum Zeitpunkt dieser Beitragsveröffentlichung), funktioniert aber bereits einwandfrei. Damit dies keine Behauptung bleibt, habe ich heute diese Website auf ClassicPress umgestellt.
ClassicPress sieht sich als Business-CMS und ist damit für unsere Kunden interessant:
- Was unter WordPress 4.9 funktioniert, funktioniert auch mit ClassicPress, dies gilt insbesondere für Plugins.
- Die Sicherheit ist besser, denn es werden zum einen höhere PHP-Versionen benötigt und zum anderen bei der Kommunikation an Schnittstellen zu anderen „Systemen“ SSL erforderlich.
- Als Editor bleibt TinyMCE, kein Gutenberg oder anderer Block-Editor.
- Die Oberfläche ist praktisch gleich wie WordPress, es gibt also keinerlei Umstellung.
- Die Weiterentwicklung von ClassicPress erfolgt community-demokratisch, jeder kann seine Wünsche einbringen.
Das alles bedeutet, dass wir mit ClassicPress für die nächste Zeit unser WordPress wie bisher „fahren können“ und dabei insbesondere Sicherheitsaspekte berücksichtigt sind.
Ich werde an dieser Stelle über spätere Erfahrungen mit ClassicPress gerne berichten.
So funktioniert der Wechsel von WordPress zu ClassicPress
Der Wechsel zu ClassicPress erfolgt per WordPress-Plugin, das es hier gibt. Plugin installieren, vorher noch die bestehende Site sichern.
Im Menüpunkt „Werkzeuge“ gibt es einen neuen Unter-Menüpunkt „Switch to ClassicPress“ und wer darauf klickt, wird durch den Umstellungsprozess geführt.
Vor der eigentlichen Umstellung weist das Plugin noch auf mögliche Probleme hin.
Die eigentliche Umstellung liegt im Sekunden- bis Minutenbereich, je nach Größe der Site.
Voilà, gleiches Auto, anderer Motor, gleiche Handhabung. 🙂
Ist ClassicPress unsere Empfehlung?
Wir wären schlechte Berater, wenn wir das einfach so pauschal hinausrufen würden.
Durch unseren „Selbstversuch“ wissen wir, dass ClassicPress funktioniert.
Das ist mal wichtig.
Kunden, die mit dem WordPress-Framework Genesis unterwegs sind, haben auf WordPress 5.0 aktualisiert, das Plugin classic editor installiert und somit das gleiche Ziel erreicht.
Ich selbst stelle alle meine Blogs auf „Flat-CMS“ oder „static“ um.
Für mich gibt es nicht den einen Weg, es braucht eine Strategie, die jederzeit flexibel und aufwandsarm geändert werden kann.
Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich – will heißen, vor einer Empfehlung steht eine Beratung und IST-Aufnahme.
Weitere Möglichkeiten
WordPress, ClassicPress und viele andere CMS sind datenbankbasiert. Wer Zugriff auf die Datenbank hat, hat die Hoheit über alles (denn dort befinden sich auch die Passwörter).
Wie ich oben schon geschrieben habe, könnten sogenannte Flat CMS eine Alternative sein, denn sie verzichten auf eine Datenbank und sind dadurch sicherer und schneller. Dafür sind sie aber auch einen Hauch technischer. Ich habe bereits Grav und Bludit ausführlich getestet und für 2 meiner Websites in Betrieb.
Noch schöner (für Technikfreunde) sind Hugo oder Jekyll. Bei beiden handelt es sich um sogenannte Static Site Generatoren. Bei diesen wird die gesamte Website auf dem heimischen PC zusammengebaut und dann als reines HTML auf den Webserver transferiert. Das ist die wahrscheinlich sicherste Variante derzeit und sehr schnell.
Alle vier erwähnten Umgebungen funktionieren bestens.
Viel Spaß mit den Möglichkeiten!
Dein Frank
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